Router sind dafür verantwortlich Datenpakete weiterzuleiten. Damit sie wissen, wohin sie das Datenpaket weiterleiten sollen,
besitzt jeder Router eine sogenannte Routingtabelle. In Routingtabellen ist jedes im Netzwerk vorhandene Netz aufgelistet.
Wenn das Netz eines Hosts direkt an den Router 1 grenzt, dann kann der Router 1 das Datenpaket einfach ohne weitere Umwege an ihn weiterleiten.
Wenn aber das Datenpaket an einen Host geschickt werden soll, dessen Netz nicht an den Router 1, sondern an einen weiteren Router 2 grenzt (Bild unten),
dann sieht Router 1 in seiner Routingtabelle nach, wohin er das Paket weiterleiten muss. In diesem Fall leitet Router 1 das Datenpaket an Router 2 weiter,
welcher dann das Datenpaket direkt an das Zielnetz weiterleiten kann.
In diesem Fall muss in der Routingtabelle des Router 1 neben der Zielnetzadresse auch der nächste auf dem Weg liegende Router (in diesem Fall Router 2) aufgelistet werden,
damit das Datenpaket an ihn weitergeleitet werden kann. Diesen zusätzlichen Eintrag nennt man Gateway.
In einer Routingtabelle muss außerdem immer noch die Subnetzmaske des Zielnetzes mit angegeben werden. Der Aufbau einer Routingtabelle sieht also so aus:
Wenn das Zielnetz direkt an den Router grenzt, dann gibt es keinen Gateway. In diesem Fall wird einfach ein *
in das Feld geschrieben.
Sollte im Schaltplan das Internet eingezeichnet sein, so ist die Zielnetzadresse hiervon 0.0.0.0
und die Subentzmaske /0
.
Ziel ist es nun, die passende Routingtabelle für Router 1 zu erstellen. Zunächst müssen alle vorhandenen Netze ermittelt werden, um Anzahl der Zeilen zu bestimmen.
In diesem Fall gibt es ein Netz zwischen Router 1 und Router 2, ein Netz zwischen Router 1 und dem Router vor dem Internet,
ein Netz zwischen Router 2 und den beiden Hosts und das Internet selbst.
Also: 4 Netze → 4 Zeilen
Der Grundriss unserer Routingtabelle sieht so aus (4 Zeilen):
Nun kann man die Zielnetzadressen der 4 Netze eintragen. Netz 1 ist das Internet, bzw. das Netz hinter dem Router vor dem Internet.
Hier ist die Zielnetzadresse immer 0.0.0.0
und die Subnetzmaske ist auch immer /0
.
Netz 2 befindet sich zwischen Router 1 und Router 2. Da die Netzadresse immer die niedrigste Adresse ist und Router 1 & Router 2 die Endungen .1 & .2 haben
(Router belegen meistens die ersten verfügbaren Hostadressen), endet die Netzadresse auf .0. → 10.1.0.0
Die Subnetzmaske ist bei Netz 2 angegeben: /16
.
Das Netz 3 hat die IP-Adressen von zwei Hostgeräten angegeben. Da die Subnetzmaske auch angegeben ist (/24
), weiß man, dass nur die letzte Stelle als Hostbereich dient.
Die niedrigste Stelle ist die 192.168.124.0
. Deshalb ist dies die Netzadresse.
Die Adresse des Routers im Netz 2 wäre in diesem Fall, da der Router den ersten freien Hostbereich hat: 192.168.124.1
Das Netz 4 ist zwischen Router 1 und dem Router vor dem Internet. Die Netzadresse und die Subnetzmaske sind angegeben: 141.91.7.0
& /30
.
Trägt man nun diese Informationen in die Routingtabelle für Router 1 ein, so erhält man:
Jetzt fehlen noch die Gateways. Netz 2 und Netz 4 liegen direkt an Router 1. Auf dem Weg zwischen Router und Netz liegt also kein anderer Router mehr.
Hier gibt es deshalb kein Gateway und es kann ein *
eingetragen werden.
Zwischen Router 1 und Netz 3 liegt jedoch der Router 2. Das heißt, beim Weiterleiten von Datenpaketen an Netz 3 muss Router 2 passiert werden.
Es gibt deshalb ein Gateway. Dieses ist die IP-Adresse des Routers 2 im Netz zwischen Router 1 und Router 2. → GW:10.1.0.2
Zwischen Router 1 und dem Internet liegt ebenfalls ein Router, der Router vor dem Internet. Dieser ist das Gateway für das Internet.
→ GW:141.91.7.2
Ergänzt man nun mit diesen Informationen die Routingtabelle, ist diese vollständig: